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Titel: The way to the underground
Autor: Dom
Altersfreigabe: R
Spoiler: nö
Inhalt: was zwischen "The fast and the furious" und "2fast 2 furious" geschah
Disclaimer: alle Charakteren sind nicht mein Eigentum
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Brian O'Connor
Kommentar: dies ist meine erste FF über TF&TF *gg*


The way to the underground



~*~Kapitel 1 ~*~

Kurz nachdem Brian Dom den Autoschlüssel gegeben und sich umgedreht hatte, hörte er hinter sich die Reifen laut quietschen.
Die Sirenen wurden immer lauter und das Lächeln in Brians Gesicht immer größer. Er hatte Dom abhauen lassen. Wie würde er das seinem Chef erklären?
Es dauerte nicht lang bis ein Polizeiauto neben ihm her fuhr. Doch er wandte seinen Blick nicht von der Straße ab. Der Officer im Wagen fragte immer wieder “Wo ist Toretto? O’Connor wo ist er hin?“ Doch Brian O’Connor ging stur mit einem breiten Grinsen im Gesicht weiter.

Als er abends in seiner Wohnung war, sich mit einem kalten Stück Pizza und einer Flasche eisgekühltem Corona in den Sessel setzte und den Fernseher einschaltete, waren die Nachrichten dran. Die Sprecherin sagte “Seit heute können die Lastwagenfahrer wohl wieder gemütlich und beruhigt über den Highway heizen. Die Bande um Dominic Toretto lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit einigen anderen Fahrern der illegalen Straßenrennszene. Bei dem Streit kam ein Junger Mann namens Jesse, der Nachname ist bislang unbekannt, ums Leben. Gerüchten zu Folge war auch ein verdeckter Officer in die Sache verwickelt. Brian O’Connor, der seit einigen Monaten versuchte herauszufinden wer für die Überfälle auf die Trucks verantwortlich war, wird verdächtigt Dominic Toretto zur Flucht verholfen zu haben.“ Bislang gibt es jedoch noch keine offizielle Aussage der Polizei zu dem Vorfall.“

Brian wusste sofort was das zu bedeuten hatte. Spätestens morgen Mittag würden sie vor seiner Tür stehen und ihn verhaften. Er stand blitzschnell auf, packte ein paar Sachen zusammen und rannte zur nächsten Straße.
Er musste so schnell wie möglich aus der Stadt verschwinden. Da alle seine Kollegen sein Auto kannten und er Dom den Supra gegeben hatte, musste er per Anhalter fahren. Er hätte dort sicher ein bis zwei Stunden gestanden bis der erste Wagen angehalten hätte. Darum lief er etwas weiter in die Stadt hinunter und versuchte dort sein Glück. Nach einem kurzen Marsch hatte er Glück und es hielt jemand an. Es war ein alter schmieriger Typ in einem Pickup. Bereits als er anhielt und Brian die Tür öffnete kam ihn der Gestank von billigem Fusel entgegen. Doch er hatte keine Zeit um wählerisch zu sein. “Können Sie mich ein Stück mitnehmen?“ fragte er den Kerl. “Wo soll es denn hingehen?“ “Egal, hauptsache weit weg von hier.“ Der Typ nickte und Brian stieg ein.
Bereits nach einigen Metern fielen ihm die Augen zu und er schlief mehrere Stunden.

Als er erwachte stand der Pickup und der alte, dicke Kerl war verschwunden. Erst jetzt dachte Brian darüber nach zu was für einen Kerl er da ins Auto gestiegen war. Der Typ war zirka Mitte dreißig, ungefähr 1,80 m groß und wog sicherlich 120 bis 130 kg. Er trug zerrissene Jeans, ein schmutziges Unterhemd und ein Cap der Sharks. Seine Schuhe hatte er sicher noch aus seiner Army-Zeit. Überall im Wagen lagen leere Bier und Schnapsflaschen herum. Eigentlich war es Brians Job solche Männer aus dem Verkehr zu ziehen - und nun saß er bei so einem im Wagen. Doch es war Zeit von der Polizeikarriere Abschied zu nehmen. Er hatte einem Verbrecher zur Flucht verholfen und das würde niemals geduldet werden. Er hatte nun die Wahl sich dafür zu verantworten und möglicherweise in den Knast zu kommen oder abzuhauen und ganz neu anzufangen.

Er stieg aus dem Wagen um zu sehen wo er war und wo der Typ geblieben war. Weit und breit sah er nichts weiter als Wüste. Er drehte sich um und sah eine kleine Tankstelle, an der der dicke Kerl mit einem Mechaniker redete. “Hey wo sind wir hier?“ fragte Brian, als er zu den beiden Männern ging. “Na Kleiner endlich aufgewacht? Wir sind hier mitten im Nirgendwo und der Motor ist platt.“ “Wie lange dauert es den zu reparieren?“ fragte O’Connor ungeduldig. Der Mechaniker antwortete sofort “Ein paar Tage wird es wohl dauern. Wir haben hier keine Ersatzteile und müssen warten bis der Lieferant sie vorbei bringt.“ “Wie weit ist es zur nächsten Stadt?“ “Ein paar Meilen,“ sagte der Kerl vom Pickup “du wirst Stunden brauchen.“ Doch Brian zögerte nicht lang und antwortete “Ich werde es trotzdem wagen. Vielleicht überholen Sie mich ja in ein paar Tagen.“ meinte er mit einem breiten Grinsen. “Danke fürs mitnehmen!“ “Kein Problem Junge“ sagte der Kerl und klopfte ihm auf die Schulter.
Brian holte seine Tasche aus dem Wagen, kaufte sich noch schnell eine Flasche Wasser an der Tankstelle und lief dann die Straße hinab.



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The way to the underground
 
 
~*~ Kapitel 2 ~*~
 
Brian hatte bereits nach kurzer Zeit das Gefühl, dass die Sonne seine Haut schon weg gebrannt hat. Es war unerträglich heiß und sein Wasser würde auch nicht mehr lange halten. „Warum muss der Truck denn auch in so einer verdammten Einöde zu Schrott gehen?“ dachte Brian und schüttelte den Kopf.
 
Er lief sicherlich schon Stunden, als endlich ein Wagen an ihm vorbei fuhr. Brian war so in Gedanken, dass er ihn erst wahrnahm als er schon vorbei war. Doch er schrie und winkte wie ein Verrückter – und dies sogar mit Erfolg. Der Wagen hielt am Straßenrand an und Brian rannte schwerlich hin. Als er in den ziemlich heruntergekommenen Civic schaute, sah er eine nette Dame. Er schätzte sie auf Mitte 60. Sie begrüßten sich mit einem freundlichen „Hallo“. Brian fragte ob die Frau ihn ein Stück mitnehmen würde und die Dame nickte mit einem Lächeln auf den Lippen.
 
Obwohl Brian die Müdigkeit und Erschöpfung anzusehen war ließ es sich die ältere Lady nicht nehmen ihn auszufragen. „Ich heiße Stella – wie heißt du?“ Ohne dass Brian antworten konnte fragte ihn Stella weiter aus. Sie erzählte ihm, dass sie auf dem Weg zu ihrem Sohn wäre, weil der dort ein neues Auto für sie hätte. Er ist ein Autohändler und ihr ganzer Stolz. Brian schüttelte den Kopf, verdrehte die Augen und versuchte zu schlafen. Doch plötzlich kam ihm eine Idee. Stella war auf dem Weg zu ihrem neuen Wagen – d. h. ihr alter Honda wäre vielleicht abzugeben. Brian entschloss sich netter zu der alten Lady zu sein. Er zwang sich also wach zu bleiben und mit ihr zu reden.
 
Meile um Meile verging, während sich Brian tausende Geschichten über Stellas Kinder, ihren verstorbenen Ehemann, den verrückten Weibern vom Bingo und und und anhören musste. Irgendwann ergab sich dann die Gelegenheit sie auf ihren Wagen anzusprechen. Sie wollte Brian den Wagen erst schenken, doch das wollte er nicht. Dann hätte er ja in ihrer Schuld gestanden und womöglich hätte er sie dann irgendwann wieder sehen müssen. Sie war zwar nett, aber Brian hatte momentan leider keine Zeit sich um einsame Rentnerinnen zukümmern.
 
Als sie bei Stellas Sohn angekommen waren versuchte sie alles um Brian noch dort zu halten. „Bleib doch Junge, du musst ja ganz ausgehungert sein.“ „Nein vielen Dank, aber ich muss wirklich los.“ antwortete er strikt aber freundlich. „Nun… schade! Aber schau mal wieder vorbei ja?!“ Brian umarmte Stella und verabschiedete sich mit einem leichten Kuss auf die Wange, nachdem er ihr zweihundert Dollar für den Wagen gegeben hatte. Bevor er losfuhr tankte er den Wagen noch mal komplett voll.
 
Er fuhr weiter Richtung Süden und bemerkte mit Erstaunen, dass die Karre zwar äußerlich nicht viel her machte, aber doch einiges unter der Haube hatte. Als die Sonne unterging und es langsam dämmerte über kam Brian die Müdigkeit. Er quälte sich nicht einzuschlafen, denn er wollte wenigstens noch bis zum nächsten Motel kommen. Nach acht Meilen leuchtete ein Reklameschild in grellem Pink und zeigte, dass ihn in drei Meilen ein Motel erwartete. Er mietete sich ein kleines Zimmer unter dem Namen Rod Berry. So hieß er damals zu Kinderzeiten beim Spielen immer – und außer seiner Mum und seinen Freunden würde es wohl niemand wissen.
 
Brian ging in sein Zimmer, schaltete den Fernseher an und bemerkte dass die Bullen noch immer hinter ihm her waren. Er ging ins Bad um sich frisch zu machen. „Noch immer ist der ehemalige Police-Officer Brian O’Connor, der gestern dem Streetrace-Kopf Dominic Toretto zur Flucht verhalf, ebenfalls auf der Flucht. Der Pressesprecher des LAPD ließ verlauten, dass sie alles tun werden um ihn schnellstmöglich zu finden. Gerüchten zu folge…“ Brian konnte sich das nicht mehr anhören, schaltete den Fernseher aus und legte sich schlafen.
 
Am nächsten Morgen stand er früh auf und machte sich wieder auf den Weg. Da er abends schon bezahlt hatte musste er nicht auf den Besitzer des Motels warten.
 
Er fuhr weiter und weiter und die tristen Straßen langweilten ihn so sehr, dass es ihm vorkam als würde er verrückt werden. Nach einiger Zeit sang er sogar alte Beach Boys-Songs, die er damals immer beim Angeln mit seinem Dad hörte. Ein paar Stunden später wiederum schnitt er Grimassen im Rückspiegel. Als er eine Tankstelle entdeckte konnte er es kaum erwarten. Mit quietschenden Reifen fuhr er von der Straße ab und hielt an. Er ließ den Tank füllen, kaufte sich ein paar Flaschen Wasser und ein paar Donats und musste feststellen, dass das Geld wohl nicht mehr lange reichen würde.
Brian musste unbedingt an Geld kommen – nur wie? Er fragte den Tankwart ob es eine Möglichkeit gäbe hier schnelles Geld zu machen. „Schnelles Geld? Hör mal, wenn du deine Drogen loswerden willst, dann tu das gefälligst wo anders. Du hast getankt, eingekauft und nun verschwinde!!!“ „Aber nein Mister, ich wollte doch nur…“ wollte Brian alles erklären, doch der Kerl ließ ihn nicht. „Verschwinde hab ich gesagt, bevor ich die Polizei rufe!!!“
 
Brian stieg in seinen Wagen und fuhr los. Er fühlte sich niedergeschlagen und ausgelaugt. War es das Richtige einfach abzuhauen? Vielleicht wäre die Strafe gar nicht so hoch gewesen. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Er war auf der Flucht und auch wenn er vollkommen fertig war musste er durchhalten.
 
Er musste abschalten und dies kann er seit seiner Kindheit am besten im Geschwindigkeitsrausch. Als Kind war es sein Roller, später dann ein Gokart und irgendwann dann endlich ein Auto. Brian drückte das Gaspedal fast bis zum Bodenblech durch und ein breites Grinsen kam zum Vorschein. „Jaaaaaaa… whooooohooooooo, mich kriegt ihr nie!“ schrie Brian immer und immer wieder. In seinem Wahn bemerkte er gar nicht, dass er eine kleine Gruppe an gut aussehenden, japanischen und deutschen Flitzern überholt hatte, die sich gleich an seine Fersen hangen.
 
Als Brian seinen Rausch ausgefahren hatte und langsam wieder eine normale Menge Blut im Gehirn hatte schaute er in den Rückspiegel und bemerkte wie ihm immer dichter ein blauer BMW Z3 auffuhr. Brian fuhr weit nach rechts, damit der BMW neben ihn fahren konnte. Der Fahrer, ein kleiner Latino, mit spanischem Akzent grinste, wedelte ein kleines Bündel Dollar Scheine und fragte „Na, bist du dabei…du…Freak?“ Brian spürte wie sein Blut wieder in Wallung geriet. Seine Halsschlagader pulsierte stark und ihm wurde ganz heiß. „Wie viel?“ fragte er den Latino, der ihn kaum aussprechen lies und „Fünfhundert Mücken“ entgegnete. Brian nickte und hielt an. Der Latino tat dasselbe mit quietschen Reifen.
 
 
~*~ Kapitel 3 ~*~


Die Freundin des Latinos, eine große, schlanke Latinoschönheit, stieg aus dem Wagen aus und ging zu einen am Straßenrand stehenden Kaktus, der ca. eine viertel Meile entfernt war. Während sie unterwegs war dachte Brian nach. „Ist es das Richtige? Soll ich Fünfhundert meiner Sechshundert Dollar aufs Spiel setzen? War diese rostige Karre flott genug um es mit einem Z3 aufzunehmen?
Doch noch bevor Brian sich eine Antwort auf seine Fragen geben konnte war die Latina angekommen. Sie zog das rosafarbene Seidentuch, das sie in ihren Gürtelschlaufen hatte, heraus – beiden Fahrern war klar, dass das Fallenlassen des Tuchs der Startschuss war.

Noch nicht ganz hatten sich ihre Finger vom Stoff gelöst, da fuhren beide Wagen mit quietschenden Reifen los.
Anfangs hatte Brian keine Chance – der Z3 hatte eine unglaubliche Beschleunigung! Der Ex-Cop hatte sein Geld schon abgeschrieben…
…doch dann machte der Latino einen fatalen Fehler. Am Straßenrand standen die anderen aus seiner Gang und eines der Mädchen ließ sich von einer anderen Schönen mit Sonnenmilch einreiben, während sie auf der Motorhaube ihres Supras lag und wartete, dass sie weiterfahren können. Federico konnte sich diesen Anblick nicht entgehen lassen und wurde immer langsamer. Brian bemerkte dies sofort und ergriff seine Chance. Er gab Gas und bereits beim zweiten Schalten lag er vorn. Nun war es ein Leichtes den Sieg nach Hause zufahren.

Kurz vorm Ziel, wo eine wütende Schönheit wartete, merkte auch Federico was passiert war, doch es machte keinen Sinn mehr das Fahrzeug zu strapazieren. Er stieg aus dem Wagen und fing gleich an sich zu entschuldigen. „Patty, es tut mir leid…“ stammelte er flehend, während er vor ihr auf die Knie sank. Doch Patty hatte kein Verständnis. Sie schmiss an Ort und Stelle das Geld zu Boden, lief mit großen Schritten zu Federico und demonstrierte ein Spucken. „Rico du bist ein Schwein! Schaust diesen Schlampen nach und verlierst dafür unser gespartes Geld! Pfui…“ Federico wusste nicht weiter – das Geld war ihm egal – wieder stammelte er „Patty, Patty bitte, Pattyyyyyyyyy…“

Und plötzlich schossen Brian Gedankenblitze durch den Kopf. Der Name Patty holte die Erinnerung an Latty hervor. Doch dieser Name beschäftigte ihn nur kurz, dann kam ihm Dom in den Sinn. Doch wo Dom ist, ist auch Mia nicht weit. „Wie geht es ihr? Hat sie es mit Dom nach Mexiko geschafft?“ Wie in Trance ging er ein Stück, hob das Geld auf und ging zurück zu seinem Wagen. Er stieg ein und dachte nur noch an sie. Wie schön war doch ihr gemeinsamer Abend im Cha Cha Cha – und wie schön erst die Nacht, die einzige Nacht, die er mit Mia verbrachte?! Er fuhr davon, noch immer in Gedanken bei Mia und nahm nicht einmal wahr, dass Federico und Patty noch immer lautstark am diskutieren waren. Er fuhr weiter die Straße entlang und in seinem Kopf gab es nur noch sie. Ihre wunderschönen, haselnussbraunen Augen, die traumhaft schönen Haare und dieses verführerische Lächeln. Er wusste noch genau wie sie sich anfühlte, als er sie streichelte und wie sie roch, als er sie am ganzen Körper mit Küssen bedeckte. Mia war unglaublich und er wollte es nicht wahr haben, dass er sie nie wieder sehen würde.

Als die Sonne untergegangen war hatte auch O’Connor wieder einen relativ freien Kopf. Er bemerkte, dass er noch nichts gegessen hatte und sich sein Magen so langsam auf Erbsengröße zusammengezogen haben muss – so weh tat er. Einige Meilen weiter entdeckte Brian ein Werbeschild für einen Imbissladen. Der Hunger ließ bei diesem Anblick automatisch seinen Fuß fester aufs Gaspedal drücken, um schneller dort zu sein, um schneller gestillt zu werden.

Im Lucky Diner angekommen setzt sich der Blondschopf an einen einsamen, kleinen Tisch in der Ecke. Er schnappt sich die Karte und fängt bei den Getränken an. Doch die Wahl ist schnell getroffen – ein kühles Corona soll es sein. Immerhin wird er sich nach dem Essen im Auto ein paar Stunden aufs Ohr hauen. Doch was soll er essen? Die Auswahl ist nicht groß – es gibt viele Sandwiches. Und wieder ist er mit seinen Gedanken bei Mia – sie machte ihm immer tolle Thunfischsandwiches und schnitt sogar die Kruste ab. Ok, der Fisch war ekelig, doch es war von Mia…
„Sir wollen sie nun endlich was bestellen oder was?“ riss ihn eine Blondine aus seinen Gedanken. „Wie bitte? Oh…ja…äh…Entschuldigung.“ entgegnete Brian, während er sie verstört ansah und von oben nach unten musterte. Er konnte ihr Alter nicht einschätzen, da sie sicherlich jünger war als sie aussah. Die Kellnerin hatte eine lockige, blondgefärbte Mähne, ihr Gesicht war gezeichnet durch Falten, die sie durch dickaufgetragenes Make up versuchte zu verstecken. Sie hatte knallroten Lippenstift und kaute mit offenem Mund ihr Kaugummi. Sie trug eine Jeans und eine weitausgeschnittene blaue Bluse. „Schon ok Schätzchen, was soll’s denn sein?“ „Ein Bier und ein Lucky-Diner-Steak.“ „Geht klar…“

Nachdem Brian gegessen und bezahlt hatte wollte er das Diner verlassen. Doch ein paar Kids, nicht älter als neuen, hielten ihn auf. „Ist das ihr Civic, Mister?“ „Ja warum?“ „Na ja, seit ein paar Minuten dreht dieser Typ da seine Runden um den Wagen“ sagte der mit Sommersprossen übersähte Junge. Brian schaute durch die vollkommen verdreckte Scheibe und sah einen Kerl um die Fünfundzwanzig, der mit großer Neugier in den Augen den Wagen begutachtete. O’Connor drückte den Jungen jeweils zwei Dollar in die Hand und meinte „Danke fürs Aufpassen Leute.“ Während die Jungen mit ihrem Geld gleich an die Bar gingen, ging der blonde Sunnyboy raus zu seinen Wagen. „Gibt’s en Problem?“ „Nein gar nicht“ antwortete dieser. „Ich bin Jeff…“ „Brian.“ Die beiden nickten sich zu. „So ne Kiste sieht man hier nicht häufig.“ „Ja kann gut sein. Bin auch nur auf der Durchreise.“ Noch immer konnte Jeff seine Augen nicht von dem Civic lassen. „Ich hab auch ne geile Karre!“ „So?“ entgegnete Brian. „Ja, einen 95er Mitsubishi Eclipse“ erzählte der Kerl voller Begeisterung. „Schickes Modell, ich fuhr auch mal einen, bis…“ „Bis was?“ „Ach, is ne lange Geschichte.“ Plötzlich wurde Jeff ganz hektisch „Hey Mann, bist du schon mal ein Straßenrennen gefahren?“ Der Ex-Cop musste lachen. Man Kleiner, wenn du wüsstest, dass ich dadurch meinen Job verloren habe… „Ja, das bin ich – ein oder zweimal.“ „Würdest du mal gegen mich fahren? Ich hab erst gestern nen neuen Motor eingebaut, den ich gern mal testen würde.“ „Hey, nimm’s mir nicht übel, aber ich bin echt gerädert. Außerdem fahre ich nie ohne Einsatz.“ „Na ja, Geld hab ich nicht, aber ich hab noch nen Satz Alufelgen in der Scheune versteckt. Die könnt ich dir anbieten.“ Brian dachte kurz nach und meinte dann, dass er sich nun ein wenig ausruht und sie morgen noch mal drüber reden könnten.

Am nächsten Morgen klopfte es an der Scheibe des Civics. Brian wurde wach und erschrak ein wenig, da Jeff mit einem breiten Grinsen und platt gedrückter Nase durchs Fenster schaute. „Gott, wie spät ist es?“ „Sieben Uhr.“ „Ok Kleiner, lass mich jetzt erstmal ein Klo suchen, dann frühstücken und danach sehen wir weiter.“ „Ok, ich warte hier…“ Als Brian nach über zwei Stunden zurückkam war Jeff tatsächlich noch da. „Das gibt’s doch nicht.“ brummelte Brian. „Also gut, wie weit ist es zum nächsten Highway?“ „Zirka eine Meile“ „Wo?“ „Immer die Straße gerade aus.“ „Gut, die Sache läuft so. Wer zu erst am Highway ist gewinnt. Gewinne ich, krieg ich deine Felgen. Gewinnst du, bekommst du den Civic.“ Jeff kriegte seinen Mund kaum geschlossen. „Nein, das…das…da geht doch nicht…“ „Jeff hör zu, ich sagte, dass ich nie ohne Einsatz fahre. Um Geld können wir nicht fahr’n, weil du keins hast. Also…kann’s losgehen?“ „Ja Sir…!“ Die beiden stiegen in ihre Wagen. Wusste Brian was er da tat? Immerhin sah der Eclipse ziemlich gut getuned aus. Er war in einem speziell angemischtem Petrolmetallic lackiert und hatte große weiße Tribal auf beiden Seiten. Tiefergelegt und mit jeglichem Schnickschnack stylisch verfeinert. Doch Brian wirkte nicht mal annähernd angespannt.

Beide standen nun nebeneinander auf der Straße. Während Jeff mit verschwitzten Händen sein Lenkrand und Schaltknauf knetete, hielt Brian drei Finger hoch. „Bei drei geht’s los, alles klar?“ Jeff nickte. „1………2………3!“ Die Räder quietschten und gleich setzte sich Brian an die Spitze. Bereits nach wenigen Yards gab es einen lauten Knall und Rauch kam aus Jeff’s Fahrzeug – Motorschaden. Brian sah im Rückspiegel, dass Jeff fassungslos vor seinem Auto stand. Er überlegte kurz ob er umkehren sollte um ihm zu sagen, dass er sich den Motor des Eclipse gestern Nacht angesehen hat und er nicht den Hauch einer Chance hatte. Doch er entschied sich dagegen – aus zwei Gründen! Erstens hätte er Jeff ein ziemlich mieses Gefühl bereitet, da er doch so stolz auf den Wagen war. Und zweitens hätte er dann mit hundertprozentiger Sicherheit die Felgen mitnehmen müssen. Aber wenn er das getan hätte, hätte er sich mies gefühlt. Also fuhr er weiter auf den Highway, Richtung Süden.
 
 
~*~ Kapitel 4 ~*~
 
Brian fuhr weiter ohne auch nur einmal in den Rückspiegel zu schauen. Ganz in seinen Gedanken verloren fuhr er über den Highway. Stunde um Stunde kam er dem Süden Amerikas näher. Doch er wurde auch immer gelangweilter und müder. Da kam ihm das Straßenschild zur nächsten Ausfahrt gerade recht.
 
Der smarte Blondschopf fuhr vom Highway ab und schon nach wenigen Meilen sah er die ersten Bars, Clubs und Burgerläden. Gut, es war nicht LA, aber viel Auswahl hatte er momentan wohl nicht.
 
O’Connor wollte nicht wieder diesen überteuerten Fraß einer schmuddeligen Kneipe. Darum hielt er an einem kleinen Supermarkt an der Ecke. Er schlenderte durch die Gänge, schnappte sich ein paar Tüten Chips, ein paar Schokoriegel, zwei Six-Pack Wasser und ein Päckchen Kaugummi. Als er im Gang mit den Hygieneartikeln stand fiel im plötzlich auf, dass sein eigentlich weißes T-Shirt nicht mehr wirklich weiß war. Er roch unter seinen Armen und verzog das Gesicht als er wieder hoch sah. Dabei fiel ihm auf, dass er wohl die ganze Zeit von einem Typen an der Kasse beobachtet wurde. Brian schaute etwas skeptisch. Er nahm sich ein Deo aus dem Regal und ging hinüber zum Wühltisch, wo immer ein paar Billig-Shirts zu finden sind. Dabei ließ er aber nie den Unbekannten an der Kasse aus den Augen. Als er sich ihm näherte, erkannte er an der Uniform, dass es ein Officer der hiesigen Polizei war. Zunächst dachte Brian darüber nach, alles wieder ein zu räumen und zu gehen, doch das wäre zu auffällig gewesen. Blitzschnell schossen tausende von Gedanken durch seinen Kopf. Kennt der mich? Weiß er dass ich auf der Flucht bin? Was mache ich, wenn er mich festnehmen will? Ob es hier eine Hintertür gibt? „Ach man bleib locker“, beruhigte sich Brian in Gedanken selbst. „Meine Flucht wird hier wohl höchstens in den Nachrichten kurz erwähnt…“Also ging er, trotz leichter Nervosität, gezielt auf die Kasse zu, wo sich der Officer gerade mit dem Ladenbesitzer unterhielt. Brian O’Connor legte seine Waren auf die Theke und lächelte dem älteren Herrn dahinter zu. „Ist das alles?“ fragte der Mann. „Nein, ich hätte außerdem noch gern einen Chilliburger und `nen Hotdog.“ Der weißhaarige Mann nahm die beiden Teile aus der Kühltruhe und schob’ sie in die Mikrowelle. „Dauert `nen Moment.“
 
Während Brian auf sein Essen wartete und schon einmal Geld herausholte, inspizierte ihn der Polizist von oben bis unten. „Neu hier?“ „Nein, nur auf der Durchreise.“ „Woher kommst du?“ „Denver“, log Brian den Uniformierten an. „Aha…irgendwie kommst du mir bekannt vor…“ „Ja? Bin zum ersten Mal hier…“ Brian schaute auf das Namensschild „…Officer Stone!“ Hank Stone guckt (sah) Brian ungläubig an. „Warum bist du soweit weg von zu Hause? Du hast doch was ausgefressen.“ „Hören Sie … ich bin unterwegs zu meiner Schwester. Unterwegs ist mein Wagen liegen geblieben, was mein Äußeres erklärt. Ich bin hundemüde, möchte nur noch was essen, ein paar Stunden schlafen und morgen weiterfahren. Ok?!“ „Ich behalt dich im Auge und…“ Bing – die Mikrowelle. Der ältere Herr hinter der Theke reichte O’Connor sein Essen, dieser legte ihm passend Geld hin, nahm seine Sachen und verschwand. Stone schaute dem hitzköpfigen Sunnyboy hinterher, der in seinen Wagen stieg und genüsslich in den Burger biss.
 
Als Brian aufgegessen hatte und sich schon deutlich wohler fühlte, fuhr er los. Er fuhr durch sämtliche Straßen um eine kleine Zimmervermietung zu finden. Doch irgendwie schien es in dieser Stadt nichts Geeignetes zu geben. Während er an der Ampel stand, grübelte er. „Nein, noch eine Nacht in diesem Wagen und ich muss ins Krankenhaus.“ Plötzlich kam ihm eine Idee …
 
Er fuhr zur nächsten Kneipe, ging hinein, bestellte sich ein Corona und schaute suchend durch die Gegend. Dann blieb sein Blick an einer langbeinigen Schönheit kleben. Schon bald darauf trafen sich ihre Blicke. Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen ging Brian zu ihr hinüber. „So allein schöne Frau?“ „Ja, es ist nicht leicht eine nette Begleitung zu finden.“ „So? Dann gratuliere ich, dein Suchen hat ein Ende. Ich bin Simon.“ Brian dachte kurz darüber nach, dass er schon wieder gelogen hatte, doch der Gedanke verflog schnell. „Ich heiße Jennifer.“
 
Die beiden unterhielten sich eine Weile. Brian verstand es mit den Frauen zu flirten und ihnen zu sagen, was sie in diesem Moment hören wollten. Ihre Augen funkelten ihn gerade zu an und ab und zu erhaschte auch sie ein kleines Lächeln von ihm. Gekonnt berührte Brian sanft ihre Hand, ihren Arm, tippte mit seinem Fuß den ihren an und landete später mit seiner Hand auf ihrem Knie. Er beugte sich zu ihr herüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Verlegen biss sie sich auf die Lippe, nickte und nahm ihre Tasche. Die beiden schlenderten lachend zum Civic. Sie fuhren los, um einige Straßen weiter schon wieder anzuhalten. „Hier ist es,“ meinte die Brünette. „Ich muss nicht mit hoch kommen, wenn du nicht möchtest.“ „Doch sehr gern so gar…“
 
Jennifer lehnte sich herüber und gab ihrem Verehrer einen leichten Kuss. Sie stieg aus und ging die sechs Stufen des Hauses hoch. Brian war immer dicht hinter ihr. Noch nicht ganz in der Wohnung, fingen die beiden an sich leidenschaftlich zu küssen. Brian schloss die Tür mit dem Fuß, während Jenny ihre Handtasche im Flur fallen ließ. Unter ständigem Küssen führte es die beiden zur Couch. Brian setzte sich und seine anfangs so schüchterne Eroberung setzte sich dominant auf seinen Schoß. Die beiden küssten sich weiter und während Brian ihre Kurven mit beiden Händen nachfuhr, schmiss sie ihren Kopf nach hinten und ließ ihre wallende Haarpracht frei. Sie lehnte sich vor, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern… „Ich geh schnell unter die Dusche – bin gleich wieder da.“ Noch bevor Brian etwas sagen konnte, war die Schönheit ins Bad verschwunden. „Na endlich!“ dachte Brian. „Ich dachte schon die geht nie…Nur ich kann das Glück haben an so eine zu geraten…“ Brian zog schnell seine Schuhe aus, schnappte sich ein Kissen aus dem Sessel, der neben ihm stand, und machte es sich bequem.
 
Als Jennifer wenig später in Spitzendessous wieder aus dem Bad kam, war ihr blonder Adonis bereits tief und fest am schlafen. Nicht mal seinen letzten Gedanken widmete er ihr. Dieser galt nämlich schon seit Woche Mia und daran könnte niemand etwas ändern. Jenn wollte es aber nicht so enden lassen und versuchte darum Brian zu wecken. Doch der war tief und fest am schlafen. Als sie feststellte, dass sie keinerlei Chance hatte, machte sie das Licht aus und ging in ihr Bett - allein, deprimiert und vielleicht sogar ein bisschen traurig…
 
Am nächsten Morgen wachte Brian auf, da ihm die Sonne mitten ins unrasierte Gesicht schien. Er rieb sich kurz die Augen, gähnte und stellte währenddessen fest, dass Jennifer noch schlief.
 
Leise nahm er seine Tüte mit den Einkäufen, die er gestern unbemerkt mit herein genommen und im Flur abgestellt hatte. Er verschwand damit ins Bad. Er schälte sich aus seiner Jeans und seinem Shirt und sprang mit Boxershorts unter die Dusche. Er ließ sich vom Wasser berieseln und konnte richtig entspannen. Dabei dachte er darüber nach, wie gemein das gestern war. Doch er würde gleich verschwinden und es vergessen.
 
Fertig mit duschen benutzte er sein neues Deo, packte das Shirt aus und zog es an. Die Boxershorts fönte er kurz ein wenig trocken und hoffte, damit Jennifer nicht zu wecken. Wieder ein frischer Mann, packte er sein Zeug zusammen. Er entdeckte einen schwarzen Filzschreiber, mit dem er eine kurze Message auf sein altes Shirt schrieb, das er anschließend auf die Couch legte. ‚Sorry, ich hatte keine Wahl! Mach’s gut. Brian.’
 
Er schloss leise die Tür, stieg in sein Auto und fuhr los. Noch ein wenig verschlafen hielt er an einem kleinen Café. „Morgen. Einen starken Kaffee bitte. Zum mitnehmen.“ „So so, wen haben wir denn da?“ Brian schaute nach, wer ihn da so komisch von der Seite anmachte und verdrehte die Augen. „Officer Stone…“ „Ganz genau Jungchen!“ Der Kassierer gab Brian den Kaffee, dieser bezahlte und klopfte Stone auf die Schulter. „Bin schon weg…!“ „Von irgendwo her kenn ich den Burschen…“ „Ja Hank, schau hier…“ der Kassierer reichte ihm die Zeitung. „Das war Brian O’Connor. Der Bulle aus LA, nachdem alle dort suchen.“ „Neeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiin!!!“ entfuhr es Hank Stone. „Das wäre meine Beförderung gewesen.“ Doch jetzt noch was zu unternehmen wäre sinnlos gewesen. Das wusste auch Officer Stone. Brian O’Connor befand sich schon längst wieder im Untergrund…
 
 
~*~ Kapitel 5 ~*~


Brian befand sich schon wieder auf dem Highway, als er wieder erneut an Jennifer denken musste. „Gott … was bin ich für’n Arschloch?“ entfuhr es ihm. Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Er dachte darüber nach, dass er ja schon viel Mist gebaut und auch einige Frauenherzen dabei gebrochen hatte, aber noch nie hatte er eine Frau so ausgenutzt. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er anständig genug war, keinen Sex mit ihr gehabt zu haben. Er warf einen Blick in den Rückspiegel, hielt seinem eigenen Anblick aber nur kurz stand: „Ja O’Connor – du bist ein richtig toller Kerl … .“ Wieder setzte er zum Kopfschütteln an, als es plötzlich einen lauten Knall gab und eine Rauchwolke aus den Schlitzen der Motorhaube quoll.

Brian fuhr an den Straßenrand um nachzusehen, was passiert war. Als er die Motorhaube öffnete, kam ihm siedend heißer Dampf entgegen, sodass er gezwungen war, einige Schritte zurückzugehen, um sich nicht zu verbrennen oder gar eine Rauchvergiftung zu bekommen. Als aber diese dreckige, graue Wolke etwas verzogen war, musterte Brian den Motor. Auf den ersten Blick konnte er keinen technischen Defekt feststellen und nach mehreren Reparaturversuchen musste er sich dann eingestehen, dass der Wagen hinüber war.

„So eine Scheiße!“ fluchte der Herzensbrecher und trat gegen die Tür. Wieder stand er mitten im Nirgendwo und musste trampen. Doch wie oft kam in so einer Gegend schon ein Auto vorbei? Es könnte Stunden dauern. Brian schnappte sich seine Sachen und lief die Straße entlang. Die Wagenschlüssel ließ er stecken; sollte sich doch jemand anderes um die Rostkarre kümmern. Er lief und lief und es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Wie lange war er nun schon unterwegs? 3 Stunden? 4 Stunden? Der Ex-Cop hatte keinen blassen Schimmer. „Hätte ich doch besser meine Bullen-Karriere beendet, dann wäre mir wenigstens eine billige, goldene Armbanduhr als Prämie sicher gewesen und ich wüsste nun, wie lange ich hier schon durch die Gegend wandere. Aber nein… Brian muss ja Held spielen und nun auf der Flucht sein… ich Idiot!“. Und zum dritten Mal schüttelte er an diesem Tag den Kopf über sich selbst und schoss dabei eine Coladose, die er kurz zuvor gefunden hatte, vor sich her.

Plötzlich hörte er ein Geräusch. Er sah nach hinten, aber da war nichts. Als er sich wieder umdrehte bemerkte er, dass sich ihm ein Van von vorne näherte. „Na bestens! Ob der mich dahin mit zurück nimmt, wo ich her komme?“. Doch sein Fluchen brachte nichts – der Wagen kam immer näher. „Ach was soll’s,“ meinte Brian und stellte sich mitten auf die Straße. Als das Fahrzeug fast bei ihm war, erkannte der Sunnyboy, dass am Steuer eine Frau saß. Er lächelte, winkte ihr zu, hoffte dass sie anhalten würde und hatte Glück. Die nette, adrett gekleidete Frau hielt am Straßenrand an und ließ die Scheibe ihres blitzblanken Vans einen Spalt hinunter. Automatisch versteht sich! „Jaaaaa?“ fragte die Lady etwas herabwertend. „Ähm entschuldigen Sie Ma’am …,“ Brian zeigte mit seinem Daumen hinter sich, „ … mein Wagen ist im Ar … ähm … die Straße runter liegen geblieben. Können Sie mir sagen wie weit es noch bis zur nächsten Stadt oder bis zur nächsten Werkstatt ist?“ „Das dürften so ungefähr noch 5 Meilen sein. Viel Glück und einen schönen Tag noch.“ Und schon brauste die Dame davon. „Schönen Tag noch? Schönen Tag noch?! Was ist denn mit der los? Weiber!“ Brian war außer sich vor Wut.

Er ging noch einige Schritte und musste dann feststellen, dass es nicht weiter ging. Seine Füße taten weh und seine Beine würden bei weiteren Schritten einfach wegknicken. Er verließ also die Straße und legte sich in den Sand. Zunächst dachte er darüber nach, ein Weilchen zu schlafen, doch er wusste nicht, welche Gefahren hier lauerten. Als Polizist hatte er bereits die unmöglichsten Geschichten gehört und er wollte es nicht riskieren, bald Teil einer solchen zu sein. Also lag er nur da und dachte nach. War es das wert? Hätte er Dom nicht besser ausliefern sollen? Doch dann dachte er an Mia und jeder Zweifel war wie weggespült. Für Mia würde er alles tun. Wirklich alles. Sogar ein Leben lang auf der Flucht bleiben.

Als der Blondschopf sich wieder auf den Weg machte, bemerkte er, dass es Berg auf ging. „Oh Mann, auch das noch.“ Nicht nur, dass seine Beine ihn eh kaum noch trugen, nein nun musste er auch noch aufwärts gehen. Als er völlig fertig und nass geschwitzt oben ankam, sah er plötzlich ein Reklameschild. „5 Meilen? Nicht nur arrogant, sondern auch blöd,“ grinste Brian und sah kurz darauf, um festzustellen, worum es sich bei dem neonblauen Reklameschild handelte. Es stand auf dem Dach eines Gebäudes und schilderte ein Autohaus aus.

Als der völlig erschöpfte Brian endlich dort ankam, musste er zu seiner Ernüchterung feststellen, dass dieses Autohaus nur Nobelkarossen vertrieb. „Die werden wohl kaum etwas in meiner Preisklasse haben.“ Doch nach einer kurzen Bedenkpause entschloss er sich, wenigstens einmal kurz hineinzugehen. Als er die Automatiktür passierte, wurde er bereits skeptisch von drei Verkäufern in Nadelstreifenanzügen gemustert. Die drei tuschelten und schließlich trat einer zu Brian hinüber. „Können wir Ihnen helfen?“ „Ja ähm… mein Wagen ist ein paar Meilen entfernt von hier liegen geblieben und ich suche einen Neuen.“ „Nun Sir… wie Sie sehen vertreiben wir hier nur Exklusivmodelle und …“ der Verkäufer musterte Brian. „Ich sehe in ihren Augen vermutlich nicht gerade wie einer Ihrer sonstigen Kunden aus.“ Bin auch schon `ne Weile unterwegs. Nehmen Sie keine Schecks?“ Der rothaarige Verkäufer schaute zu seinen Kollegen und zeitgleich prusteten sie ihr spöttisches, gekünzeltes Lachen heraus. Brian wurde wütend, aber anstatt dies zu zeigen, drehte er sich herum und verließ den Laden.

An der Ecke des Autohändlers hing ein Münztelefon und Brian steuerte darauf zu. Er wählte eine Nummer und wartete, dass jemand abhob. „Ja?“ meldete sich Chris, ein Freund vom Revier. „Hey Chris – ich bin’s Brian.“ „O’Connor? O’Connor spinnst du? Wo bist du?“ „Das spielt keine Rolle. Sind die noch hinter mir her?“ „Hinter dir her? Die fahnden fast im ganzen Land nach dir. Deine Wohnung wurde erst heute Morgen durchsucht. Haben deine Marke am Spiegel baumeln sehen. Es ist dir ernst oder?“ „Ja Mann! Mach’s gut.“ Noch bevor Chris etwas sagen konnte, legte Brian auf. Er lief ein paar Schritte auf und ab und dachte darüber nach was er nun tun sollte. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er setzte sich auf einen größeren Stein und wartete bis es dunkel war.

Nach einer Weile war die Sonne hinter den Hügeln verschwunden und die Nacht brach ein. Das Autohaus war schon geschlossen, doch es dauerte, bis alle Mitarbeiter weg waren. Als schließlich auch der letzte Mercedes vom Parkplatz fuhr, machte sich Brian auf zum Anlieferereingang an der Rückseite. Nun, wo er schon auf der Fahndungsliste ganz oben stand, machte eine Straftat mehr oder weniger auch nichts aus. Brian wusste durch seine Zeit bei der Polizei, dass die Hintereingänge meistens nur durch ein geringfügiges Alarmsystem gesichert waren, da es den Bonzen sonst zu teuer wurde. Man brauchte nur ein wenig Know-how, um diese Dinger zu knacken. Und genau dies brachte Brian O’Connor mit.

Als sich der ehemalige Cop Zutritt zum Ausstellungsraum verschafft hatte, konnte er sich kaum entscheiden - Mercedes, Porsche, BMW, Jaguar. Doch dann fiel sein Blick auf einen knallroten Ferrari. Die Wahl war getroffen und Brian machte sich auf die Suche nach dem Schlüssel. Zunächst fand er eine Sonnebrille, die äußerst nützlich für die tiefstehende Sonne abends war und dann ein paar T-Shirts, die man als Bonus dazu bekam, wenn man sich so eine sündhaft teure Kiste kaufte. Der blonde Sunnyboy fand, dass besonders die blauen und weißen Shirts zu ihm passten und warf einige auf den Beifahrersitz des italienischen Boliden. Hinter der Verkaufstheke wurde er dann fündig. Er wählte den passenden Schlüssel, was durch die Beschriftung ein Leichtes war, legte den Schalter des Rolltors um und fuhr hinaus.

Auf dem Weg Richtung Highway bemerkte er, dass der Tank jedoch fast leer war. Er hatte nicht bedacht, dass sich immer nur ein Notfalltropfen in den Tanks befand, falls die Autos mal rausgeschafft werden mussten. Zum Glück kam er bereits nach wenigen Meilen an einer Tankstelle vorbei. Brian tankte und entdeckte beim Bezahlen eine Straßenkarte. „Wie weit ist es bis zum nächsten Motel?“ fragte er den Kassierer. Doch der zuckte nur mit den Schultern. „Ah verstehe … die Straßenkarte noch dazu bitte.“ Der Kassierer schaute nicht einmal auf, als er Brian das Wechselgeld gab, sondern nahm sich direkt wieder seine Zeitschrift und setzte sich. Zurück im Wagen schaute Brian auf die Karte. Phoenix war die nächst größere Stadt, die sich allerdings in einem anderen Bundesstaat befand. Also fuhr er weiter Richtung Highway und hoffte, dass sie an der Grenze nicht schon auf ihn warten würden.

Er fuhr die ganze Nacht durch und musste aufpassen, nicht einzuschlafen. Er redete mit sich selbst, sang alte Beach Boys-Songs sowie ab und zu mal etwas von den Red Hot Chili Peppers. Er erfand sogar seinen eigenen „Vom-Cop-zum-Verbrecher-Blues“. „Kaum zu fassen, dass so eine scheiß teure Karre nicht mal ein Radio hat!“

Kurz vor der Grenze wurde Brian allerdings etwas nervös und sang nicht mehr so fröhlich vor sich hin. Stattdessen schaute er alle paar Minuten in den Rückspiegel oder aus den Seitenfenstern, ob irgendwo Cops standen und auf ihn warteten. Doch Brian konnte ganz ruhig und gelassen die Grenze nach Arizona überqueren. Als ihm dies gelungen war, fuhr er noch etwa eine halbe Stunde, hielt dann am Straßenrand an um ein wenig zu schlafen.

Als er wieder aufwachte, war es bereits zehn Uhr morgens, was er auf der Uhr im Armaturenbrett las. „Na wenigstens hat die Kiste `ne Uhr,“ nörgelte Brian, als er ausstieg um seine Notdurft zu verrichten. Doch bevor er dies konnte, musste er sich zunächst ausgiebig recken und strecken, da ihm von der ungünstigen Schlafposition sämtliche Knochen schmerzten.

Als er wieder im Wagen saß, machte er sich auch gleich auf den Weg. Er fuhr Stunde um Stunde und verfluchte diesen Staat, weil nicht ein Motel kam. An der nächsten Tankstelle hielt er an um sich etwas zu essen und zu trinken zu kaufen und sich etwas frisch zu machen. Die Toiletten waren abgeschlossen und man musste sich den Schlüssel an der Kasse geben lassen. Brian schnappte sich ein paar Snacks und einige Wasserflaschen und ging zur Kasse. „Kann ich ma` Ihr Klo benutzen? Würd` mich gern` etwas frisch machen.“ Der Kassierer grinste und gab ihm den Schlüssel. Brian ging zum Wagen, legte sein ungesundes Frühstück auf den Sitz und schnappte sich eines der Shirts.

Er öffnete die Tür zur Toilette und befürchtete das schlimmste, als ihm eine Ratte entgegen kam. Doch es war relativ sauber. Er zog sein verschwitztes T-Shirt aus und ließ kaltes Wasser im Becken einlaufen. Mehrfach ließ er sich die Hände voll Wasser laufen und vergrub sein Gesicht darin. Das Wasser tropfte von seinem Kinn ins Becken, während er sich mit beiden Händen auf den Beckenrand stützte und in den Spiegel sah. Wieder kamen ihm Zweifel, ob es das alles wert war. Doch er wusste, dass es nun zu spät war, darüber nachzudenken. Erneut hielt er seine Hände unter das Wasser und strich anschließend damit über seine wohlgeformte und leicht gebräunte Brust und seinen stählernen Waschbrettbauch. Kleine Tropfen bildeten sich auf seinem trainierten Körper. Er wartete einen Augenblick bis das Gröbste getrocknet war und zog sich dann sein T-Shirt über. Als er den Schlüssel zurückgab, fragte Brian, ob der Kassierer vielleicht wüsste, ob sich in der Gegend ein Motel befand), doch die Antwort war deprimierend. Vor Phoenix dürfte nichts Gescheites kommen.

Wieder auf dem Highway und schon einige Meilen weiter, machte sich Brian über die Snacks her. Seit zwei Tagen ernährte er sich nun schon von so einem Zeug; Chilichips, Marshmellowbällchen, Käsedippers und und und. „Gott, es ist unglaublich! Wie kann man erst in der Mitte des Staates ein Motel errichten?!“ Wütend warf Brian die Tüte aus dem Fenster, als plötzlich ein blauer Wagen neben ihm auftauchte. „Schicker Schlitten. Was fährt’n der so?“ „Sicherlich mehr als deine Mühle,“ grinste Brian zurück. „Willst du es drauf ankommen lassen, Schönling?“ zischte der Typ zurück. „’n Tausender?“ „Abgemacht! Wir treffen uns an der nächsten Ausfahrt.“ Brian ließ den Typen fahren um ihn im Glauben zu lassen, er hätte eine Chance. Was dachte sich dieser Idiot? Er hatte zwar einen gut getunten Flitzer, aber das war ein Ferrari!

An der Ausfahrt angekommen befanden sich die beiden auch gleich auf einer relativ abgelegenen Straße. „Bis zu dem Schild dahinten.“ „Ok mein Süßer,“ schnalzte der Kerl und gestikulierte einen Kuss. Brian schüttelte den Kopf. „Komm schon Zöpfchen…,“ meinte Brian, mit Anspielung auf den Pferdeschwanz, den der Typ trug. „…du darfst den Start anzählen. Bei drei geht’s los.“ Der Kerl hatte die Drei noch nicht ganz ausgesprochen, da raste Brian auch schon los. Als er an dem besagten Schild ankam, hatte der Blaue erst ungefähr die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen. Brian saß schon wartend auf der Motorhaube als sein Gegner wenig später ankam. Während dieser das Geld zählte, spottete Brian weiter. „Du kannst dich gern mit europäischen Wagen messen, aber nimm keinen Ferrari. Wie heißen die Dinger noch gleich…? Genau…, ein Smart wäre geeignet.“ Der Typ drückte Brian das Geld in die Hand und verschwand ohne ein Wort.

Auch Brian fuhr weiter. Noch immer auf dem Weg nach Phoenix, mit der Hoffnung, schon vorher ein Motel zu finden. Doch darauf konnte er lange warten. Einige Stunden und etliche Beach Boys-Songs später, kurz vor seinem Zielort, leuchtete wieder ein Neonschild; Aufschrift: Town House Motel.
 
 
~*~ Kapitel 6 ~*~
 
Es waren zwar noch geschlagene zwanzig Meilen, doch die nahm er nach den ganzen Stunden gern in Kauf. Als er gegen neun Uhr abends endlich dort ankam, musste er sich wieder einen Decknamen ausdenken, unter dem er einchecken konnte. Dieses Mal entschied er sich für Dave Asher. Gut, dass die in solchen Kaschemmen nie einen Ausweis sehen wollten.
 
Als Brian das Zimmer betrat, war er angenehm überrascht. Es war zwar nicht schön eingerichtet, aber sauber. Wie auch in den meisten anderen Motels schien die grausige Neonreklame ins Zimmer herein. Doch er war so müde, dass dies ihn kaum störte. Brian ging duschen und legte sich danach sofort schlafen.
 
Am nächsten Morgen wachte der Sunnyboy gut ausgeschlafen und völlig relaxt auf. Als er auf den Radiowecker, der auf dem Fernseher stand, schaute bemerkte er, dass es schon fast elf Uhr war. Er hatte kaum Zeit, da es in dem nahe gelegenen Cafe nur bis halb zwölf Frühstück gab, wie ihm der Motelbesitzer gestern Abend noch sagte. Deshalb huschte Brian schnell ins Bad, putzte sich die Zähne und ging ins Cafe – in `Kev’s Breakfast Club´. Er bestellte Pencakes, Waffeln, ein Frenchtoast und einen starken Kaffee. Die Kellnerin sah ihn skeptisch an. „Willst du deine gut gebaute Figur ändern, Süßer?“ Brian lachte. „Nein,“ er schaute auf ihr Namensschild „Maggie. Aber ich war unterwegs und hab mich nur von Chilichips ernährt. Noch mehr von dem Zeug und das Motel braucht neue Toiletten.“ „Ah, verstehe Kleiner. Dann wird` ich dein Frühstück mal holen.“ „Danke!“ Als Maggie wiederkam, hatte sie ein riesiges Tablett auf den Händen. „Ich lass dir gleich mal `ne Kanne Kaffee am Tisch, ja?“ „Sie sind ein Schatz“, zwinkerte Brian ihr zu.
 
Nachdem er gefrühstückt hatte, nahm er sich aus dem Ständer in der Ecke eine Zeitung. Schon auf der Titelseite entdeckte er sein Bild und einen Bericht über ihn. Während er ihn las, bemerkte er plötzlich, dass ihm eine äußerst attraktive junge Dame gegenüber saß. Sie hatte lange braunblonde Haare, war ganz in weiß gekleidet und schien auch Gefallen an ihm zu finden. Gerade, als der kalifornische Don Juan zum Flirt ansetzen wollte, sah er, wie zwei Police-Officer das Café betraten. Er wurde ziemlich unruhig und versuchte nicht aufzufallen, als die Cops an ihm vorbei gingen. Als die beiden sich an den Tresen gesetzt hatten, machte sich Brian wieder auf in sein Zimmer.
 
Da er aber noch ein wenig relaxen wollte bevor er sich wieder auf den Weg machte, legte er sich aufs Bett und schaute stundenlang fern. Später packte er alles zusammen und wollte zum Wagen gehen. Bezahlt hatte er schließlich schon am Vorabend. Doch als er um die Ecke bog, entdeckte er ein Dutzend Cops am Ferrari. Mit mehreren Streifenwagen waren sie da, durchsuchten Kofferraum und Sitze. Brian drehte sich schleunigst um und wollte verschwinden, als er mit der Schönheit von morgens zusammen stieß. Sie lachte, weil ihr vor lauter Schreck fast das Eis aus der Hand fiel, was sie gerade geholt hatte. Doch Brian entgegnete dem nichts und lief eilig davon.
 
Als er bereits einige Straßen weiter weg war, bemerkte er einen silbernen Wagen neben ihm. Es war die besagte Schönheit. Sie forderte Brian auf einzusteigen. Da er keine große Wahl hatte, tat er dies auch ohne zögern. „Wo soll’s denn hingehen Cowboy?“ „Egal, Hauptsache weg. Richtung Osten vielleicht.“ „Das trifft sich gut…“ Die beiden funkelten sich an, redeten aber weiter kein Wort. Brian schaute nachdenklich aus dem Fenster. „Hey Cowboy hast du auch `nen Namen?“ „Dave.“ „Ich heiße Bonny.“ Ohne darauf zu antworten schaute er weiter aus dem Fenster. „Maaaann, bist du immer so gesprächig?“ „Entschuldige“, sagte er knapp und lächelte zu ihr hinüber. Aber die Entschuldigung war ernst gemeint. Schnell versuchte er, das Thema zu wechseln, um sie nicht durch seine momentanen Grübeleien noch neugieriger zu machen, sodass er weitere Fragen hätte über sich ergehen lassen müssen. „Warum hast du mich mitgenommen?“ fragte er also und bekam auch sofort eine Antwort: „Erstens, du bist süß, zweitens hast du den Eindruck gemacht, als wolltest du schnell weg von dort und drittens, du bist süß.“ Sie grinste verschmitzt. „Eine ehrliche, direkte Frau. Das mag ich.“
 
Die beiden neckten sich noch eine Weile, bis die Gespräche dann etwas ernster wurden. „Was war denn los Dave? Warum wolltest du so schnell weg?“ „Ich bin einfach nicht gerne lange an einem Ort.“ „Und das fällt dir auf, wenn Bullen deinen Wagen durchsuchen?“ Brian sah Bonny fragend an. „Ich hab dich am Abend zuvor aussteigen sehen.“ Brian nickte und schaute wieder aus dem Fenster. „Hey tut mir leid. Geht mich eigentlich ja auch nichts an.“ „Schon ok. Lass uns über was anderes reden.“ „So und über was?“ „Keine Ahnung. Erzähl mir was von dir.“ „Ok, mal sehen. Also ich heiße Bonny, bin 24 und komme ursprünglich aus New York.“ „New York? Was hat dich her verschlagen?“ „Die Liebe.“ „Ah verstehe. Und wohin geht’s nun?“ „Zurück nach New York. Ich habe dort meinen Traumjob bekommen und gehe nun dort auf Wohnungssuche. Jerry kommt sobald wie möglich nach. Und nun du.“ grinste sie. „Ich komme aus Kalifornien. Dort hab` ich Trottel mein Herz an eine Frau verschenkt. Doch die ist nun weg und es hält mich nichts mehr dort.“ „Was ist passiert?“ „Lange Geschichte.“ „Ok.“ Brian war überrascht, dass sich Bonny damit zufrieden gab. Er schaute zu ihr hinüber und sah, wie sie sich die Augen rieb. „Hey, bist du müde? Wir fahren schon fast 5 Stunden. Soll ich mal?“ Sie schien erleichtert zu sein. Dankend schaute sie zu ihm herüber und meinte: „Super Idee!“
 
Bonny hielt am Seitenstreifen an und die beiden wechselten die Plätze. Es dauerte nicht lang bis sie eingeschlafen war. Währenddessen kreisten Brians Gedanken wieder um Mia. Sollte er zu ihr nach Mexiko gehen? Aber nein, Dom würde das nie zulassen. Sie waren nun quitt, doch er dürfte ihm nie wieder unter die Augen kommen. Nach mehreren Stunden hatte Brian die Gedanken an Mia verdrängt und dachte über Bonny nach. Sie war wirklich attraktiv, doch nicht sein Typ. Aber obwohl sie schlief war die Fahrt, allein durch ihre Anwesenheit, viel angenehmer. Plötzlich erschrak der sonst so toughe Ex-Cop. „Oh mein Gott; was ist das?!“ lachte er, bis sich Tränen in seinen Augen sammelten. Bonny hatte angefangen fürchterlich laut zu schnarchen.
 
Als seine Beifahrerin einige Zeit später erwachte, lies es sich Brian nicht nehmen, sie damit aufzuziehen. „Ich hätte fast `nen Unfall gebaut, so hab ich mich erschrocken!“ „Das ist nicht witzig…“ schmollte Bonny. Wieder neckten sich die beiden und auch geflirtet wurde des Öfteren. Bonny bat Brian anzuhalten, um eine Tasche aus dem Kofferraum zu holen. Darin hatte sie Cola, Wasser, Bier, abgepackte Donats und viele weitere Leckereien. So fuhren die beiden Stunde um Stunde, wechselten sich ab und hatten viel Spaß.
 
Als die beiden die Grenze zu Texas überquerten, war Brian tief und fest am schlafen. Darüber war er im Nachhinein sogar froh, denn er hätte sich ansonsten sicherlich wieder Sorgen gemacht. Wieder unterhielten sich die beiden und hatten viel Spaß. Brian tat es richtig leid, dass er Bonny belügen musste. Doch er konnte es nicht riskieren ihr die Wahrheit zu sagen. „Wo soll ich dich denn absetzen Dave?“ „Ähm beim nächsten Autohändler wäre nicht schlecht.“ „Keine Lust mehr zu trampen?“ lachte sie. „Sagen wir es so: Ich habe vorerst genug davon,“ erwiderte Brian. Wenig später waren die beiden in San Antonio und es wurde ein Autohändler ausgeschildert. „Das ist dann wohl unsere Endstation dort, Cowboy.“ „Jeap!“ „Werden wir uns wieder sehen?“ „Bon, ich will dir nichts vormachen. Es war wahnsinnig nett von dir, dass du mich mitgenommen hast. Du bist unglaublich, in jeder Beziehung und wir hatten viel Spaß. Doch ich kann dich nicht anrufen oder so was.“ „Schon ok, das dachte ich mir.“ Brian kniff ihr kumpelhaft in die Wange und alles war gesagt. Stillschweigend fuhren sie bis zum Autohändler.....
 
(ihr könnt mir gern eine Fanfiction zukommen lassen wenn ihr eine geschrieben habt würde mich freuen ^^)